Warum haben wir Schmerzen?

Jeder kennt Schmerzen, sie sind unangenehm, quälend lästig, zermürbend, erschöpfend. Keiner will sie haben. Aber sie sind zum Großteil eine nützliche und lebensnotwendige Sinneswahrnehmung.

Schmerzen sind als ein Alarmsignal zu verstehen, welches uns auf eine tatsächliche oder drohende Gewebeschädigung aufmerksam macht.

Vimeo

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Vimeo.
Mehr erfahren

Video laden

„Alles, was von den Menschen getan und gedacht wird, gilt der Befriedigung gefühlter Bedürfnisse, sowie der Stillung von Schmerzen.“

Albert Einstein

Akute Schmerzen

Schmerzen machen Sinn. Wenn wir keine „akuten Schmerzen“ empfinden könnten, wäre das sehr schön, aber wir würden wahrscheinlich nicht sehr lange leben. Der Schmerz zwingt uns zur Ruhe und Schonung.

Das Bewusstsein des Schmerzes macht uns aufmerksamer und auch vorsichtiger, wir versuchen Auslöser und Ursache zu vermeiden.

Die optimale Schmerztherapie finden.

Für eine erfolgversprechende Schmerztherapie ist es wichtig, Schmerzen nach ihrer Stärke, Dauer und Art zu beurteilen.

Chronische Schmerzen

Andererseits gibt es auch eine Form von Schmerz, den “chronischen Schmerz“, der die Funktion des Warnsignales verloren hat. Dieser Schmerz besteht ohne weitere Auslöser fort und wird als eigenständiges Krankheitsbild betrachtet.

Wie primär chronische Schmerzen (z.B. Migräne) entstehen, ist noch nicht bis in alle Einzelheiten geklärt. Sekundär chronische Schmerzen kommen von einer diagnostizierten Krankheit und werden als Symptom dieser Erkrankung angesehen.

Eine Ursache für chronische Schmerzen kann in der Verletzung von Nerven liegen. Es kann aber auch eine krankhafte Veränderung der Signalverarbeitung im Nervensystem und im Gehirn stattfinden.  Nicht oder nicht ausreichend behandelte Schmerzen hinterlassen Spuren in den Nervenzellen. Diese merken sich, wie wirklicher Schmerz übertragen wird und sie verändern ihre Aktivität. Das nennt man Schmerzgedächtnis. Schon leichte Reize werden dann als Schmerzimpuls registriert und als unangenehm empfunden.

Bei der Entwicklung von chronischen Schmerzen spielen neben diesen strukturellen Veränderungen auch noch psychosoziale Faktoren (Unzufriedenheit, Stress, Angst, usw.) eine wesentliche Rolle.

Diese Schmerzen werden als sinnlose Belastung empfunden, dazu mischt sich Angst und Hoffnungslosigkeit. Depressionen entstehen und all das führt in soziale Isolation – die Lebensqualität ist stark eingeschränkt. Dies wiederum begünstigt das Schmerzempfinden, der Patient befindet sich in einem Teufelskreis.

So gesehen sind chronische Schmerzzustände deutlich schwieriger zu behandeln als akute Schmerzen, denn es gilt den Teufelskreis zwischen Schmerzgedächtnis und Psyche zu durchbrechen.

Therapie bei Rückenschmerzen

Bei chronischen und akuten Rückenschmerzen bietet sich die B.E.O.S. Therapie an. Eine neue und innovative Behandlungsmethode.

Weitere Unterteilung von Schmerzen

Neben dieser zeitlichen Einteilung von Schmerzen gibt es noch andere Klassifikationskriterien (nach Entstehungsort, -ursache, etc.).

Nozizeptorschmerzen

Nozizeptoren sind freie Nervenendigungen zur Registrierung von Sinneseindrücken.

Wir unterscheiden:

  • somatische (körperliche) Schmerzen entweder oberflächlich auf der Haut oder tieferliegend in den Muskeln und Knochen
  • viscerale Schmerzen, die von den inneren Organen (Eingeweiden) kommen

Neuropathische Schmerzen

Diese Schmerzen betreffen die Nerven, die Nervenwurzeln, den peripheren Nerv oder das zentrale Nervensystem.

Psychogene (psychosomatische) Schmerzen

Diese Schmerzen gehen von der Psyche des Patienten aus, sind also psychisch bedingt. Sie entstehen aus emotionalen oder mentalen Belastungen.

Die Einteilung von Schmerzen nach den Entstehungsorten, zusammen mit der Beschreibung der Schmerzempfindung durch den Patienten (stechend, brennend, dumpf, drückend, ziehend, usw.), gibt dem Therapeuten wichtige Hinweise und macht es möglich, eine geeignete Auswahl an Therapien zu treffen und/oder die entsprechend wirksamen Medikamente auszuwählen.