Die optimale Schmerz-Therapie finden

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Laut dem aktuellen Wissensstand der Schmerzforschung ist es für eine erfolgversprechende Schmerztherapie wichtig, Schmerzen nicht nur – wie lange Zeit üblich – nach ihrer Stärke und Dauer, sondern auch nach ihrer Art zu beurteilen.

Daher ist eine möglichst genaue Diagnose notwendig, um die optimale Therapie für die Betroffenen zu finden. Dafür sind eine genaue Anamnese durch den Schmerztherapeuten und detaillierte Aussagen des Patienten über Dauer, Stärke und Art des Schmerzes notwendig.

Erst auf der Basis einer exakten Diagnose kann ein wirksamer Therapieplan erstellt werden.

„In meiner Ordination biete ich sowohl medikamentöse Therapie, wie auch einige ausgewählte Methoden aus der Vielzahl der nicht-medikamentösen Therapieformen an.“

Dr. Peter Fridrich

Warum haben wir Schmerzen?

Schmerzen sind oft ein Alarmsignal, welche uns auf drohende Gewebeschädigungen aufmerksam machen.

Medikamentöse Schmerztherapie

In der Schmerzbehandlung stellen Medikamente die wichtigste Maßnahme zur Linderung dar. Je nach Wirkmechanismus und Wirkstärke kann man gezielt auf die Schmerzursachen reagieren.

Erste Wahl: Nicht-Opioid-Analgetika

Die erste Wahl der medikamentösen Schmerztherapie sind die Nicht-Opioid-Analgetika, die hauptsächlich am Ort der Schmerzentstehung ihre schmerzstillende und auch entzündungshemmende Wirkung entfalten. Manche von ihnen wirken auch im Rückenmark und im Gehirn und oder haben auch fiebersenkende Wirkung.

Zusätzlich kommen noch Salben und sogenannte Schmerzpflaster mit speziellen Wirkstoffen zum Einsatz.

Starke Schmerzen: Opioide

Bei mittelstarken bis starken Schmerzen kommen Opioide zum Einsatz. Ihr Wirkungsort ist im Rückenmark und im Gehirn, sie unterbrechen die Schmerzweiterleitung.

Co-Analgetika und adjuvante Analgetika

Die dritte Gruppe von Medikamenten sind die so genannten Co-Analgetika und adjuvanten Analgetika. Diese Medikamente wurden eigentlich nicht zur Therapie von Schmerzen entwickelt, sie lösen aber verspannte, schmerzhafte Muskulatur und wirken auch schmerzhemmend am Rückenmark und im Gehirn. Zu dieser Gruppe von Medikamenten zählen verschiedene Antidepressiva und Wirkstoffe gegen Epilepsie.

Der Schmerztherapeut kombiniert die Medikamente aus den verschiedenen Gruppen oft miteinander. Das verstärkt einerseits die Wirkung, andererseits kann die Dosis verschiedener Wirkstoffe so gering wie möglich gehalten werden, um Nebenwirkungen zu reduzieren.

Alle Medikamente haben eine Wirkung, meist aber auch mehrere Nebenwirkungen, auf die bei der Verschreibung geachtet werden muss. Daher ist die unkontrollierte, selbstverordnete Einnahme von Medikamenten gefährlich und kann zu weiteren schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen und Organschäden führen. Aufgrund eines gewissen Suchtpotentials mancher Medikamente muss der Schmerztherapeut auf eine möglichst geringe Dosierung achten.

Therapie bei Rückenschmerzen

Bei chronischen und akuten Rückenschmerzen bietet sich die B.E.O.S. Therapie an. Eine neue und innovative Behandlungsmethode.

Nicht-medikamentöse Schmerztherapie

Neben der medikamentösen Schmerztherapie gibt es noch eine Vielzahl nicht-medikamentöser Verfahren, die bei der Behandlung von Schmerzpatienten zum Einsatz kommen können. Dabei unterscheidet man zwischen invasiven und nicht-invasiven Anwendungen.

Invasive Therapien
  • Injektionen in oberflächliche Körperstrukturen (Neuraltherapie, Botoxtherapie)
  • Injektionen in tiefliegende Körperstrukturen (Infiltrationen mit Lokalanästhetika)
  • Implantation von schmerzhemmenden Geräten (Schmerzpumpen, Nervenstimulationsgeräte
Nicht-invasive Therapiemethoden

Physikalische Behandlungsmethoden

  • Physiotherapie
  • Thermotherapie (Kälte- und Wärmebehandlungen)
  • Massagen
  • Elektrotherapie (TENS, Interferenzstromtherapie, Scenartherapie
  • Stoßwellentherapie
  • Unterwassertherapie (gymnastische Übungen, Unterwasserdruckstrahlmassage)
Weitere schmerzlindernde Therapiemöglichkeiten
  • Traktion mit Gerät
  • Akupunktur (Nadeln, Laser)
  • Triggerpunkt-Therapie (Massage)
  • Neuraltherapie
  • Manuelle Medizin und Osteopathie (Manipulation/Mobilisation)
  • Craniosacrale Therapie
  • Magnetfeldtherapie
  • Medizinisches Kinesio-Taping
  • Therapeutischer Ultraschall
  • Kurzwellendiathermie
  • Lasertherapie
  • Ergotherapie
  • Rückenschule
  • Biofeedback
  • Musik- und Kunsttherapie
Psychotherapeutische und psychologische Therapien

Neben den physikalischen Behandlungsmethoden sind bei chronischen Schmerzen auch folgende Therapien wichtig:

  • kognitive Verhaltenstherapie
  • tiefenpsychologische Behandlung
  • Entspannungsverfahren (Progressive Muskelrelaxation, Autogenes Training, Meditation)
  • Hypnose
  • Sozialberatung in der Schmerztherapie

Diese Therapieformen helfen, den Schmerzkreislauf zwischen körperlichen Schmerzen und seelischen Qualen zu durchbrechen.

Realistische Ziele in der Schmerztherapie

Akute Schmerzen können meist sehr gut behandelt werden. Bei länger bestehenden Schmerzsyndromen ist es wesentlich schwieriger, eine zufriedenstellende Schmerzlinderung zu erreichen. Die Erfolgsrate liegt meist bei 30-50% Schmerzlinderung. Außerdem spielen bei chronischen Schmerzen die psychosozialen Umstände der Patienten eine wesentliche Rolle. Ohne Berücksichtigung und Therapie der Psyche hat eine Schmerztherapie nur begrenzte Aussicht auf Erfolg (ganzheitlicher Therapieansatz).

Zu einer guten Schmerztherapie gehört nicht nur die richtige Diagnose, der erfahrene Arzt oder Therapeut, die Auswahl der Therapie, das Führen eines Schmerztagebuches, sondern auch die aktive Mitarbeit der Patienten.